Bulgarien

[BG] Rat für elektronische Medien diskutiert über kommerzielle Kommunikation in den Medien

IRIS 2023-8:1/20

Nikola Stoychev

Dimitrov, Petrov & Co., Anwaltskanzlei

Der Съветът за електронни медии (Rat für elektronische Medien - CEM) veranstaltete am 6. Juli 2023 eine Diskussion zum Thema „Kommerzielle Kommunikation in den Medien“. Teil nahmen Vertreter der Комисията за защита на потребителите (Verbraucherschutzkommission), des Асоциацията на българските радио- и телевизионни оператори (Verband der bulgarischen Hörfunk- und Fernsehveranstalter), der Националния съвет за саморегулация (nationaler Selbstregulierungsrat), die Generaldirektoren von Българската национална телевизия (bulgarisches Nationalfernsehen) und Българското национално радио (bulgarischer Nationalhörfunk) sowie Journalisten von Hörfunk, Fernsehen und Printmedien, daneben Vertreter des Съюза на българските журналисти (bulgarischer Journalistenverband), von Wohltätigkeitsorganisationen und Kommunikationsagenturen.

Zentrale Diskussionsthemen waren die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Präsentation kommerzieller Kommunikation, für Schleichwerbung und die Einbindung allgemeiner positiver Handlungen und Marken in redaktionelle Inhalte. Sowohl problematische Fälle als auch vorbildliche Praktiken in Bezug auf diese Themen wurden erörtert.

Im Mittelpunkt der Überlegungen standen die vielfältigen Herausforderungen, denen sich Medienunternehmen und Werbetreibende in der heutigen Medienlandschaft gleichermaßen stellen müssen. Erörtert wurden Fragen der redaktionellen Autonomie und der Unabhängigkeit von Inhalteerstellern bei der Integration kommerzieller Botschaften in ihr Medienangebot sowie das Vorhandensein und die Auswirkungen von Selbstzensur, wobei untersucht wurde, ob es sie gibt und ob sie ein Informationsdefizit in der Medienwelt verursacht. Darüber hinaus wurde der Wettbewerb zwischen Werbung im Internet und dem wachsenden Trend, dass Influencer in den sozialen Medien für Produkte und Dienstleistungen werben, betrachtet. Dabei zeigte sich, dass es keine gesetzlichen Regelungen für diese Bereiche gibt.

Kurz gefasst beleuchtete die Diskussion das empfindliche Gleichgewicht zwischen kommerziellen Notwendigkeiten, redaktioneller Integrität und ethischen Erwägungen in der Medienlandschaft, um letztendlich Antworten auf die drängendsten Fragen zu finden.


Referenzen

Dieser Artikel wurde in IRIS Rechtliche Rundschau der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle veröffentlicht.