Albanien

EBU: Western Balkan Public Service Media unterzeichnen Absichtserklärung für zukünftige Zusammenarbeit

IRIS 2018-8:1/8

Marc Großjean

Saarländisches Oberlandesgericht

Das neue EU-Projekt „Technical Assistance to Public Service Media in the Western Balkans“ (Technische Hilfe für öffentliche Medien in den westlichen Balkanländern) startete nach sechs Monaten intensiver Vorbereitung am 26. Juni 2018 mit seiner zweitägigen Auftaktkonferenz.

Hauptziel des Projekts ist es, die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Medienanbieter im Westbalkan (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, FYR Mazedonien, Montenegro und Serbien) zu stärken und ihr öffentlich-rechtliches Profil zu schärfen. Dies soll durch die Erarbeitung von geeigneten Maßnahmen für verbesserte Finanzierungsmodelle, die Definition und Implementierung von journalistischen Standards und Leitlinien sowie den regionalen Austausch im Bereich des investigativen Journalismus und der Entwicklung einer gemeinsamen digitalisierten Archivplattform erreicht werden. Zur Verfolgung dieser Ziele haben im Rahmen der Konferenz die Vertreter von sechs öffentlich-rechtlichen Medienveranstaltern - Radio Televizioni Shqiptar (RTVSH) aus Albanien, Bosnian-Herzegovinian Radio Television (BHRT) aus Bosnien und Herzegowina, Radio Televizioni i Kosovës (RTK) aus dem Kosovo, Makedonska Radio-Televizija (MKRTV) aus Mazedonien, Radio Televizija Crne Gore (RTCG) aus Montenegro und Radiotelevizija Srbije (RTS) aus Serbien - eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Darüber hinaus nahmen Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen, hochrangige Beamtinnen und Beamte, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Vertreterinnen und Vertreter von Rundfunkregulierungsbehörden aus den betreffenden Staaten an der Konferenz teil.

Das durch die Europäische Union mit 1,5 Millionen Euro geförderte Projekt aus dem Programm „IPA II Civil Society and Media Programme 2016-2017“ ist für eine Laufzeit von zwei Jahren angesetzt. Der Projektleiter der Europäischen Kommission, Karl Giancinti, betonte, dass man sich durch dieses Projekt die Stärkung der öffentlich-rechtlichen Medien sowie einen Fortschritt bei der Demokratisierung der beteiligten Länder erhofft. Auch der Generaldirektor der Europäischen Rundfunkunion (EBU), Noel Curran, hob hervor, dass man durch die gemeinsame Arbeit einen echten Wandel hervorrufen könne, um gemeinsam einen positiven Einfluss auf die Medien und Demokratie in der gesamten Region auszuüben.

Das Projekt wird von dem Internationalen Journalistenverband (IFJ), gemeinsam mit der EBU, dem Europäischen Journalistenverband (EJF), dem Balkan Investigative Reporting Network (BIRN), dem Österreichischen Rundfunk (ORF) und dem Eurovision Regional News Exchange for South East Europe (ERNO) durchgeführt werden.


Referenzen


Dieser Artikel wurde in IRIS Rechtliche Rundschau der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle veröffentlicht.