Portugal

[PT] Präsidium des Ministerrats berät die Regierung in Medienfragen

IRIS 2015-6:1/31

Mariana Lameiras & Helena Sousa

United Nations University Operating Unit on Policy-Driven Electronic Governance (UNU-EGOV) & Communication and Society Research Centre, Universität Minho

Die portugiesische Regierung schafft, wie in der Verordnung mit Gesetzeskraft Nr. 24/2015 vom 6. Februar 2015 vorgesehen, das Medienbüro (Gabinete para os Meios de Comunicação Social - GMCS) Ende des Jahres ab. Mit der Festlegung dieses Termins wurde die Übertragung der Verantwortlichkeiten dieses Organs auf das Generalsekretariat des Präsidiums des Ministerrats für den 31. Dezember angesetzt. Geplant ist, einen Teil der Büromitarbeiter (gegenwärtig rund 30 Personen) in einer kleineren Einheit beim Präsidium des Ministerrats zu belassen, um die Regierung weiterhin in Medienfragen zu beraten.

Das Medienbüro ist eine zentrale Stelle unter direkter staatlicher Verwaltung mit administrativer Selbstständigkeit, jedoch dem Minister für staatliche und regionale Entwicklung unterstellt, der für Medienfragen zuständig ist. Es berät die Regierung bei der Erarbeitung, Umsetzung und Evaluierung öffentlicher Strategien für die Medien, gewährleistet die Zuweisung staatlicher Zuwendungen für den Sektor und überwacht sie. Mit der Auflösung dieses Organs werden insbesondere seine Verantwortlichkeiten auf das Generalsekretariat des Präsidiums des Ministerrats, die Ausschüsse für regionale Koordination und Entwicklung (CCDR) und die Behörde für Entwicklung und Kohäsion aufgeteilt. Die beiden Verordnungen mit Gesetzeskraft Nr. 22/2015 und Nr. 23/2015 legen fest, dass die Verwaltung von Zuwendungen und Unterstützung für lokale und regionale Medien auf die Ausschüsse für regionale Koordination und Entwicklung zu übertragen ist. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass die Nähe zwischen Entscheidungsträgern und Begünstigten zu einer gründlicheren Evaluierung führt (Präambel der Verordnung mit Gesetzeskraft Nr. 24/2015).

Das aufzulösende Organ wurde 2007 unter der ersten Regierung von José Sócrates als Ersatz für das Institut für soziale Kommunikation (Instituto da Comunicação Social) nach dem PRACE-Programm (Programm zur Restrukturierung der öffentlichen Verwaltung) geschaffen. Zu jener Zeit wurden einige Zuständigkeiten des Instituts auch auf die staatliche Medienregulierungsbehörde (Entidade Reguladora para a Comunicação Social - ERC, gegründet 2005) übertragen.


Referenzen

  • Decreto-Lei n.º 24/2015 - Procede à extinção do Gabinete para os Meios de Comunicação Social e à transferência das suas atribuições para a Secretaria-Geral da Presidência do Conselho de Ministros, para as comissões de coordenação e desenvolvimento regional e para Agência para o Desenvolvimento e Coesão, I. P. Publicada no Diário da República, 1ª Série, n.º 26, de 2015-02-06
  • https://dre.pt/application/file/66432648
  • Verordnung mit Gesetzeskraft Nr. 24/2015 vom 6. Februar, veröffentlicht im Amtsblatt “Diário da República” Nr. 26, 1. Serie, 6. Februar 2015

  • Decreto-Lei n.º 22/2015 - Procede à primeira alteração ao Decreto-Lei n.º 98/2007, de 2 de abril, que aprova o regime do incentivo à leitura de publicações periódicas. Publicada no Diário da República, 1ª Série, n.º 26, de 2015-02-06
  • https://dre.pt/web/guest/home/-/dre/66443110/details/maximized?p_auth=ELVSjaD9
  • Verordnung mit Gesetzeskraft Nr. 22/2015 vom 6. Februar, veröffentlicht im Amtsblatt “Diário da República” Nr. 26, 1. Serie, 6. Februar 2015

  • Decreto-Lei n.º 23/2015 - Aprova o novo regime de incentivos do Estado à comunicação social. Publicada no Diário da República, 1ª Série, n.º 26, de 2015-02-06
  • https://dre.pt/web/guest/home/-/dre/66443111/details/maximized?p_auth=ELVSjaD9
  • Verordnung mit Gesetzeskraft Nr. 23/2015 vom 6. Februar, veröffentlicht im Amtsblatt “Diário da República” Nr. 26, 1. Serie, 6. Februar 2015

Dieser Artikel wurde in IRIS Rechtliche Rundschau der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle veröffentlicht.